Spende als Geschenk: Demokratiebildung für Kinder – Dein sinnvolles Weihnachtsgeschenk
Hallo lieber Mensch, du suchst ein besonderes Geschenk, das nicht nur Freude macht, sondern auch etwas verändert? 🎁
In der besinnlichen Jahresendzeit fragst du dich vielleicht: Was bleibt wirklich, wenn die Lichterketten erlöschen? Eine Geschenk-Spende an aula – das ist dein Geschenk mit bleibender Wirkung. Du stärkst damit Demokratiebildung in Schulen und schenkst Kindern echte Selbstwirksamkeit: Sie lernen, gehört zu werden, Ideen einzubringen und mitzugestalten.
Warum deine Spende Demokratiebildung verändert
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Für Schüler*innen: Sie erleben Mitbestimmung im Schulalltag – von der Grundschule an.
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Langfristig wirksam: Du förderst resiliente Gestalter*innen von morgen.
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Einfach & herzlich: Dein Beitrag erreicht mehr Schulen 2026.
So schenkst du Demokratiebildung –
in 3 Schritten
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Spende jetzt unter www.aula.de/spenden
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Lade deine personalisierbare Geschenk-Urkunde direkt hier herunter (PDF).💡 Hinweis: Die Urkunde dient als herzliches Geschenk – sie gilt nicht als steuerlicher Nachweis. Den erhaltst du als Spender*in von uns per E-Mail.
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Drucke sie liebevoll aus, falte sie elegant und überreiche sie deinem Herzensmenschen. 🦉💚
Du machst Schenken sinnvoll – für Kinder, Schulen und Demokratie.
Die Schüler*innen von heute sind die Gestalter*innen von morgen. 💪
👉 Jetzt spenden und Urkunde herunterladen
www.aula.de/spenden

9. Dezember 2025
Mehr Eulen-Power für die Zukunft
Wie aula fliegen gelernt hat
und warum Paula unersetzlich ist

Das Jahresende steht vor der Tür. Es ist die Zeit der Jahresrückblicke, der vielen Klassenarbeiten und des ersten Schnees. Während sich viele Tiere bereits in den Winterschlaf verabschiedet haben, bleiben die Eulen das ganze Jahr aktiv — so auch das aula Team.
Du hast dich schon immer gefragt, warum unser Logo eine Eule zeigt und sie immer wieder auftaucht? Wir freuen uns, sie dir heute vorzustellen. Unsere Eule heißt Paula!
Seit über 10 Jahren begleitet Paula unsere beiden Gründerinnen. Glaubt uns, sie hat in dieser Zeit mehrfach ihr Aussehen verändert. Gemeinsam mit dem aula Team fliegt Paula verschiedene Schulen an und ermöglicht Schüler*innen Mitbestimmung. Was Paula schon alles erlebt hat?
Darüber haben wir mit den beiden Gründerinnen Marina Weisband und Alexa Schaegner gesprochen,die ‘Paula’ sozusagen das Fliegen beigebracht haben. Sie sind mit ihr zusammen gewachsen und konnten Erfahrungen sammeln, um zu wissen, was es braucht, um weiter mit so viel Energie neue Schulen anfliegen zu können.
Was hat eine Eule mit Demokratiebildung zu tun?
Alexa Schaegner: Ich mag das Bild der Eule. Sie sind klug, wachsam, sie können den Kopf in alle Richtungen drehen. Sie können sogar im Dunkeln noch klarsehen. Und irgendwie sind sie auch ein bisschen schräg und lustig. Außerdem, wenn Eulen in Gruppen zusammenkommen, nennt man das „Eulen-Parlament“- Kein Witz.
Marina Weisband: Die Eule als Tier Athens ist seit Altertum ein Symbol der Weisheit und auch der klassischen Demokratie. Sie wird auch oft als Lehrer dargestellt, da ist die Verbindung zur Schule. Soweit die offizielle Variante. Heimlicher echter Grund: Eulen sind cool.
Wie hat Paula das Fliegen gelernt und es geschafft, an inzwischen schon über 50 Schulen zu landen?
Alexa: Paula ist vor etwas über 10 Jahren bei uns im Team geboren – aus der Überzeugung heraus, dass Schülerinnen mehr Mitbestimmung brauchen, und dass Schulen dafür gute, praxistaugliche Werkzeuge brauchen. Fliegen gelernt hat sie durch mutige, engagierte Lehrkräfte, Schulleitungen und Schülerinnen, die nicht nur gesagt haben „Demokratie ist wichtig“, sondern bereit waren, sie wirklich auszuprobieren. Und irgendwann war Paula einfach so oft unterwegs, dass sie sich ihren Weg fast automatisch an die nächste Schule gebahnt hat.
Marina: Sie hat zuerst in die Tiefe gearbeitet und dann in die Breite. Zuerst haben wir jahrelang mit wenigen Schulen geschaut, ob und wie das Konzept gut funktioniert. Und jetzt schicken wir lauter Eulen (lacht und meint Botschafter*innen) in alle Himmelsrichtungen aus, die immer mehr Schulen onboarden können.
Welche Situationen und Momente geben euch und Paula die Kraft, trotz Gegenwind, weiterzufliegen?
Alexa: Es sind diese kleinen Momente. Wenn ein Schüler sagt: „Ich wusste gar nicht, dass ich wirklich etwas verändern kann.“ Wenn eine Lehrkraft nach einem anstrengenden Tag meint: „Okay, das war jetzt Arbeit, aber es hat sich gelohnt.“ Und auch das Feedback aus Schulen, die mit aula schon große Fortschritte gemacht haben, das trägt uns und macht Mut!
Marina: Paula ist gern unter Schüler*innen. Egal wie ätzend die umgebenden Umstände sind, die Kreativität und das Verantwortungsbewusstsein junger Leute flashen uns immer wieder. Wir wissen, dass es richtig ist, was wir tun.
Was braucht Paula, damit sie weiter und schneller fliegen kann?
Alexa: Ganz ehrlich: Zeit, Ressourcen und Menschen, die an sie glauben. Wir sind ein kleines Team, aber wir arbeiten mit einer großen Leidenschaft. Wenn Paula noch weiter fliegen soll – und schneller, dann braucht es mehr stabile Förderung, mehr Partner*innen, die Demokratie nicht nur als Schlagwort, sondern als Aufgabe verstehen. Und natürlich Schulen, die sagen: „Wir trauen uns.“
Marina: Paula braucht Verbündete. Leute, die an echte Beteiligung glauben. Seien es Schulleitungen, Botschafterinnen, Spenderinnen, engagierte Lehrkräfte und Schüler*innen. Jeder kann etwas beitragen.
Warum brauchen wir insgesamt mehr Eulen-Power?
Alexa: Weil Demokratie nicht von allein stabil bleibt. Wir brauchen mehr junge Menschen, die sich zutrauen, Verantwortung zu übernehmen, Fragen zu stellen, die in den Schulen und auch in unserer Gesellschaft oft untergehen. Fridays for Future ist dabei nur ein Beispiel, das bis heute unfassbar inspirierend ist. Mehr Eulen-Power heißt: Bedingungen schaffen für Neugier, Haltung, Selbstwirksamkeit – davon können wir im Moment wirklich nicht genug haben.
Marina: Autoritäre Kräfte haben sehr viel Power und Geld. Wir haben uns und die Überzeugung, dass die Gesellschaft nunmal alle braucht. Darum brauchen wir Beteiligung. „Du wirst gebraucht!“ ist die stärkere Geschichte als „Die da oben sind schuld.”
Mehr Eulen-Power, das brauchen wir jetzt! Damit Paula, unsere Eulen und das ganze aula Team weiter fliegen kann –für mehr Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit in der Schule.
Bildung braucht Zeit, Ressourcen und mutige, engagierte Menschen, die Veränderungen vorantreiben. Und Bildung braucht Unterstützung – mit Deiner Spende förderst Du die Befähigung junger Menschen zu mehr Selbstwirksamkeit.
Mehr Eulen-Power – und zwar jetzt!
Damit Paula, unsere Eulen und das ganze aula Team weiterfliegen können, brauchen wir Deine Unterstützung. Jede Spende hilft uns, junge Menschen in Schulen zu befähigen, Mitbestimmung zu erleben und Selbstwirksamkeit zu entwickeln.
Bildung braucht Zeit, Ressourcen und mutige Menschen, die Veränderungen vorantreiben. In diesem Jahr konnten wir dank Unterstützer**innen so viel schaffen*– mit Deiner Spende können wir noch mehr erreichen.
Du machst den Unterschied!
Spende jetzt und ermögliche, dass Paula und das aula Team weiterhin neue Schulen anfliegen – für mehr Mitbestimmung, Engagement und Selbstwirksamkeit:
➡️ Hier spenden: aula.de/spende
Deine Stimme. Deine Bildung. Unsere Zukunft
Visionen für die Bildung von Morgen.
Aktion zum Internationalen Tag der Bildung am 24.01.2026
Für Schüler*innen
Wir glauben: Ihr wisst genau, was euch fehlt, damit Schule ein besserer Lernort wird.
Sprecht euch mit euren Mitschüler*innen ab oder beantwortet die Frage allein:
👉 Was muss sich an deiner Schule ändern, damit Lernen mehr Freude macht?
So könnt ihr mitmachen:
-
digital über den QR-Code
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oder mit dem Plakat zum Ausdrucken
📷 Schickt ein Foto eures Plakats an: info@aula.de
📢 Teilt die Aktion in eurer Schule – denn:
Je mehr Stimmen, desto besser!
Für alle, die an einer Schule arbeiten
Wir wollen hinhören.
Wir möchten wissen, was Schüler*innen an ihrer aktuellen Situation in der Schule ändern wollen, welche Erwartungen sie haben und welche Ideen und Wünsche sie für die Zukunft mitbringen.
Deshalb stellen wir die zentrale Frage:
Was muss sich an deiner Schule ändern, damit Lernen mehr Freude macht?
Diese Frage können Schüler*innen gemeinsam oder allein beantworten:
🗓 Bis Mitte Januar sammeln wir alle Antworten.
Bitte schickt ein Foto der ausgefüllten Plakate an: info@aula.de
Am 24. Januar veröffentlichen wir die Ergebnisse gesammelt und anonym – um sichtbar zu machen, was Schüler*innen wirklich brauchen.
Hinweis:
Aus organisatorischen Gründen werden wir Die Antworten Clustern und eine Auswahl der eingereichten Beiträge treffen. Die Veröffentlichung erfolgt gesammelt und anonym. Antworten können bis zum 17. Januar eingereicht werden.
Danke, dass ihr eure Stimme mit uns teilt –
denn: Eure Meinung zählt.
Blick ins Schulklo
Blick ins Schulklo – Welttoiletten Tag 2025
Fakten zum gar nicht so stillen Örtchen: Wusstest du, dass 60% der Schulleitungen angeben, dass die Sanitären Anlagen nicht vollständig funktionsfähige sind? Das 50% der Schüler*innen das Gefühl haben, dass sich nicht gut um das Schulklo gekümmert wird und dass das Schulklo die Durschnittsnote 4,4 bekommen würde? Das hat 2022/23 die Studie „Toilette macht Schule“ veröffentlicht und wir sehen – viel hat sich seitdem nicht geändert.
Wir haben uns umgehört und Stimmen aus der Schule gesammelt. Mit dabei Luisa E.Galli. und ein Beitrag aus einer aula-Schule. Die Schüler*innen haben sich das Schulklo auf die Agenda gesetzt! Doch schaut selbst:
© FWU Institut für Film und Bild, 2025 und den Schnitt Videodreh & Schnitt Martin Viktor-Nudow.

Stimme aus der Schule
Luisa E. Galli ist 18 Jahre und hat schon öfter öffentlich auf Bühnen über die Schultoilette gesprochen. Sie setzt sich neben der Schule für mehr Selbstwirksamkeit im Schulkontext und politische Beteiligungsmöglichkeiten ein. Sowie eine Videobotschaft
Wir haben Luisa gefragt:
Für welches Thema bzw. welche Themen setzt du dich im schulischen Kontext ein – und seit wann?
Ich setze mich seit Jahren dafür ein, dass Schüler:innen im System Schule ernster genommen werden und nicht nur als Empfänger von Entscheidungen auftreten. Ausschlaggebend für diese Haltung war meine Schulsprecher:inwahl, die ich mit 13 Jahren gewonnen habe. Ich konnte in meiner Amtszeit einige Projekte anstoßen, aber ich habe mich trotzdem oft machtlos gefühlt. Ein Thema, das mir in der Zeit aber immer wieder aufgefallen ist, waren die vernachlässigten Schulklos. Nicht nur an meiner Schule, sondern überall. 2024 habe ich diese Erkenntnis zum ersten Mal öffentlich thematisiert beim Reeperbahn Festival mit meinem Talk „Warum Schulklos politisch sind“. Ich war mit 16 Jahren die jüngste Speakerin dort, der Raum war voll, und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, einen Punkt getroffen zu haben, der viele junge Menschen bewegt, aber nie laut ausgesprochen wird. Seitdem werde ich oft zu Beteiligungsformaten eingeladen, um genau darüber zu sprechen.
Was ist aktuell auf der Schultoilette los?
Die Schultoilette wirkt auf den ersten Blick wie ein unscheinbarer Ort, aber sie zeigt ziemlich genau, wie es einigen Lernenden dort geht. Viele Toiletten sind schmutzig und einfach kein Ort, an dem man sich wohlfühlt. Dazu kommen oft Sticker mit politischen Forderungen. Für mich war also schnell klar, dass das kein reiner Vandalismus, sondern ein Ausdruck von Machtlosigkeit ist. Davon, dass Schulklos politisch sind. Ich war darüber nie wütend, sondern eher empathisch. Denn bis jetzt existieren kaum Wohlfühlräume oder Beteiligungsformate in Schulen, die nicht durchgehend von Lehrkräften kontrolliert werden. Die Toiletten spiegeln also, wie wenig Mitgestaltung im restlichen Schulalltag möglich ist.
Welche konkreten Maßnahmen braucht es deiner Meinung nach jetzt?
Ich wünsche mir zuerst, dass wir ehrlich darüber reden, warum Schulklos so aussehen, wie sie aussehen. Nicht im Sinne von „Wer ist wieder Schuld an dem Dreck?“, sondern eher: „Was müsste aus eurer Sicht anders laufen, damit ihr euch an der Schule gehört fühlt?“. Viele junge Menschen wissen nicht, dass sie ein Recht auf Beteiligung haben, deshalb versuche ich in meiner Arbeit genau dafür zu sensibilisieren.
In der Praxis heißt das Recht für mich, dass Schüler:innen mitentscheiden dürfen, wie die Toiletten bei ihnen aussehen sollen. Das klingt vielleicht banal und das kann ich verstehen. Wirklich. Der entscheidende Punkt ist aber, dass jede Mitgestaltung die eigene Haltung verändert. Denn wer selbst mitgestaltet, übernimmt automatisch mehr Verantwortung. Ich spreche oft mit Lernenden und Lehrenden an Schulen, bei denen die Klos ein zentraler Störfaktor waren. Dann gab es aber eine Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe und ohne Bestrafungen. Als Konsequenz verschwanden viele Symptome wie beschmierte Türen oder kaputte Spender von allein, weil die Ursache, also das Gefühl von Machtlosigkeit, nicht mehr im gleichen Ausmaß da war. Ich wünsche mir für die Zukunft ein inklusive Schulsystem, dass junge Menschen nicht als Störfaktor sieht, sondern einfach als Menschen, die Teil der Schule sind. Genauso wie alle anderen.
Die Schultoilette ist der erste (halb-) öffentliche Ort, an dem junge Menschen lernen ohne Aufsicht mit Gemeingut umzugehen. Es ist auch nicht zu unterschätzen, dass die Toilette ein Ruhe-oder Rückzugsraum ist. Besonders wenn es vielleicht in der Schule keinen solchen Raum gibt. Natürlich wird dann daraus auch ein Ort, an dem Frust abgelassen wird. Dies hat auch weiter Folgen. Ist die Toilette aufgrund von Vandalismus nicht mehr zugänglich oder verdreckt, hat das auch Folgen für die Gesundheit, die von Konzentartionsstörungen bis hin zu Blasenentzündungen und Infektionskrankehiten gehen können. Für Menstruierende kann ein fehlender hygienischer Ort zum kümmern um die Periode auch schwere Folgen haben.
Danke, Luisa! Für dein Engagement und deine Zeit uns diese Frage zu beantworten. 💚🦉
Das Schulklo ist kein unpolitischer Ort. Wenn Schüler*innen mitreden und mitgestalten, verändert sich nicht nur der Raum – es entstehen Antworten auf Probleme, die lange übersehen wurden.
Bildung braucht Fragen. Und Menschen wie dich, die Antworten möglich machen.
Deine Spende stärkt Projekte, in denen junge Menschen ihre Schule verbessern – vom Schulklo bis hin zu Schulentwicklung auf großer Ebene.
Mach den Unterschied. Spende jetzt.
👉 aula.de/spenden
Rund ums Schulklo:
- https://germantoilet.org/de/schulen/toiletten-machen-schule-studie/
- https://www.gew-berlin.de/aktuelles/detailseite/periode-als-klassenfrage
- https://www.germantoilet.org/de/fortbildung/grundlagenkurse-wash/seminar-wash-in-schulen-und-institutionen-ablaufplan/
- https://www.ellas-welt.org
- https://media.germantoilet.org/pages/schulen/toiletten-machen-schule-studie/2242471965-1692953784/tms_studie_2022-2023.pdf
Mit besten Dank an das Medieninstitut der Länder FWU. FWU Institut für Film und Bild www.fwu.de und die Bereitstellung des Video-Materials aus: Politische Partzipation, © FWU Institut für Film und Bild, 2025 und den Schnitt Videodreh & Schnitt Martin Viktor-Nudow.
Wenn Schüler*innen gestalten: ein Weg zu Motivation und Resilienz
Wir, das sind Alexa Schaegner und Marina Weisband, die Gründerinnen von aula. Wir haben keine Lust mehr, dass das Thema Bildung auf der Stelle tritt, deshalb haben wir vor über 10 Jahren aula gegründet. Unser innovatives und digital gestütztes Beteiligungskonzept, das Schüler*innen Selbstwirksamkeitserfahrungen im Alltag ermöglicht und sie befähigt, zu Gestalter*innen ihrer Welt zu werden. Unserer Welt.
aula, das Beteiligungskonzept beruht auf drei Säulen:
- dem aula-Vertrag, der als Selbstverpflichtung der Schule den Rahmen der Beteiligung setzt
- unserer Online-Plattform, die somit allen Schüler*innen Beteiligung ermöglicht
- didaktischen Materialien für die ‘aula-Zeit’, in der über den Prozess auf der Plattform, aber auch über Themen rund um Partizipation und Teilhabe gesprochen werden kann.
Wir bei aula sind davon überzeugt, dass eine Schule einen offenen und mutigen Raum für Bildung eröffnet, wenn sie sich auf den Weg macht, ihre eigenen Partizipationsstrukturen zu reflektieren, sich im Rahmen des aula-Vertrags bereit erklärt, entwickelte Ideen zu realisieren und sichtbar zu machen, sich Zeit nimmt, diesen Prozess zu begleiten, und den Schüler*innen den Raum gibt, sich mit ihren Ideen auseinanderzusetzen.
In Bildung steckt der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft und somit auch für die Demokratie, eine nachhaltige Entwicklung, gesellschaftliche Teilhabe und die mentale Gesundheit – neben den klassischen Kompetenzen.
Studien zeigen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an Burnout und Depression leiden. Die Anzahl hat sich von 2009 zu 2019 verdoppelt. Aus Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen, haben wir selbst erfahren, dass sie zum Beispiel wegen Prüfungsangst nicht schlafen können. Der Spaß am Lernen wird überschattet durch Druck und Angst.
Alexa Schaegner: „Wenn Kinder unter ständigem Druck stehen, verlieren sie nicht nur die Freude am Lernen, sondern auch das Vertrauen in sich selbst. Wir sehen jeden Tag, wie eng mentale Gesundheit und das Gefühl von Selbstwirksamkeit miteinander verknüpft sind. Kinder müssen erleben dürfen, dass ihre Stimme etwas bewirken kann – das ist kein Luxus, sondern eine Voraussetzung dafür, gesund aufzuwachsen.”
Schüler*innen signalisieren uns in der Zusammenarbeit bei Workshops, dass sie lernen wollen. Aber nicht umsonst! Viele Kinder bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, weil der Lernort Schule es nicht schafft, ihre Neugierde und Motivation zu wecken. Dabei sind Kinder doch von Prinzip aus neugierig.
Unsere eigene über 10-jährige Projekterfahrung und weitere Studien zeigen: Kinder, die regelmäßig mitgestalten, sind motivierter, resistenter und psychisch stabiler.
Marina Weisband: „Selbstwirksamkeit reduziert Stress und stärkt Resilienz. Kinder, die erleben, dass ihre Stimme zählt, wachsen über sich hinaus. Denn du bist hier nicht nur da, um Erwartungen zu erfüllen, sondern du bist Gestalter*in.“
Wenn wir doch wissen, dass Kinder über Beteiligung Selbstwirksamkeit erfahren können, müssen wir ihnen doch genau diesen Raum systematisch ermöglichen. Denn die Schule sollte uns nicht mehr unserer Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit berauben. Mit Aula bekommen Schüler*innen echten Mitgestaltungsspielraum: Sie entwickeln Ideen, stimmen darüber ab und setzen ihre Projekte um.
Bildung braucht Resilienz und mutige Menschen, die bereit sind für Veränderung. Bildung braucht Unterstützung – mit Deiner Spende unterstützt Du die Befähigung junger Menschen zu mehr Selbstwirksamkeit.
Junge Menschen wollen mitgestalten – geben wir ihnen den Raum dazu. Mit deiner Unterstützung wachsen Selbstvertrauen, Resilienz und Demokratie.
➡️ Jetzt spenden: aula.de/spende
➡️ aula an deiner Schule? Hier gehts zum Kontakt
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8. November 2025
Bildung braucht Antworten - BNE
Die Welt verändert sich –
Bildung braucht Fragen. Bildung braucht Antworten.
Nachhaltige Entwicklung beginnt nicht von selbst – sie beginnt mit Menschen, die sie vorantreiben. Deshalb haben wir mit unserem aula-Botschafter Michael Jansen gesprochen.
Die Welt befindet sich im Wandel – und wir alle können dazu beitragen, Zukunft verantwortungsvoll und nachhaltig zu gestalten. Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Ungleichheit, politische Spannungen und ein schwindendes Vertrauen in Institutionen: Diese Entwicklungen betreffen uns alle. Sie verlangen nach Antworten, die über kurzfristige Lösungen hinausgehen.
Die Grundlage dafür liegt im politischen Handeln – doch ebenso entscheidend ist ein nachhaltiges Bewusstsein in der Gesellschaft. Genau hier setzt das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an: Es schafft die Voraussetzungen, um Wissen, Werte und Handeln für eine zukunftsfähige Welt zu verbinden.
Michael Jansen ist seit 2021 aula-Botschafter. Er engagiert sich für eine lebendige Ziviligesellschaft und nachhaltige Entwicklung. Als Lehrkraft ist ihm BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ein besonders wichtiges Anliegen.
aula: Wer bist du und was machst du in einem Satz?
Michael: Ich bin Michael Jansen, arbeite als Lehrer und Zirkuspädagoge, komme aus dem Rheinland und engagiere mich in vielfältiger Weise für eine lebendige Zivilgesellschaft, insbesondere im Bereich der Bildung (für nachhaltige Entwicklung).
aula: Warum tust du, was du tust?
Michael: Meine Mission und mein Antrieb sind, meine Motivation, meine Talente, Fähigkeiten und Begabungen gemeinsam mit Anderen, für Andere, sinnvoll einzusetzen und dabei gemeinsam Freude und Begeisterung zu erleben und zu entfachen. Ich glaube, dass es für den Zusammenhalt unserer Gesellschaften und ein gesundes, nachhaltiges Leben aller Menschen wichtig ist, dass wir uns alle, unseren Möglichkeiten entsprechend, für die Gemeinschaften lokal und global sowie für die Umwelt engagieren und das globale Zusammenleben für alle immer lebenswerter, gerechter, demokratischer, sozialer und ökologisch nachhaltiger gestalten. Hierzu braucht es uns alle.
aula: Was war der Wendepunkt oder Aha-Moment für dich?
Michael: Ich könnte hier mehrere Erlebnisse, Reden, Bücher oder Begegnungen nennen.
Besonders inspiriert haben mich aber Julia Engelmanns Poetry-Slam „Eines Tages, Baby“ beim 5. Bielefelder Hörsaal-Slam 2013, das Pinguin-Prinzip in einer Pinguin-Geschichte von Eckart von Hirschhausen und vor allem Rob Hopkins mit seiner „Transition-Town-Bewegung“ sowie ganz besonders sein Buch „Mit Mut und Phantasie die Welt verändern“.
aula: Seit wann bist du bei aula dabei und warum?
Michael: Ich bin seit 2021 bei aula mit dabei. Damals habe ich die Ausbildung zum aula-Botschafter gemacht.
Ich bin bei aula dabei, weil ich es wichtig finde, dass Schüler:innen in der Schule demokratische Werte lernen und beteiligt werden. Durch aula lernen sie, sich mit ihren Ideen einzubringen und machen so bereits in der Schule die wertvolle Erfahrung von Selbstwirksamkeit, wenn ihre Vorschläge gehört, ernst genommen und umgesetzt werden.
aula: Was bedeutet für dich Bildung für nachhaltige Entwicklung und was hat das mit deinem Engagement zu tun?
Michael: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bedeutet für mich eine transformative Bildung, die sich an der Agenda 2030 und der Berliner Erklärung orientiert und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable **Development **Goals **(SDGs) umsetzt. Das Ziel ist eine Bildung, die eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung voranbringt. Alle Menschen sollen die Bedeutung und Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung verstehen. Durch BNE werden Fähigkeiten erworben, die es den Menschen ermöglichen, verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft aller lebendigen Wesen und des Planeten zu treffen und zu den SDGs beizutragen. In die Gesellschaften soll ein Wissen über Nachhaltigkeit vermittelt werden und dies soll zu einer kritischen Auseinandersetzung und einer Sensibilsierung für globale und lokale Zusammenhänge zwischen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft beitragen. Die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Umwelt, auf Menschen an anderen Orten sowie auf zukünftige Generationen soll aufgezeigt werden. Dabei gilt es, die Nachhaltigkeitsdimensionen in ihrer Komplexität und gegenseitigen Abhängigkeit deutlich zu machen. Durch das Erlernen und Erfahren von transformativen Fähigkeiten, frohmachender Selbstwirksamkeit und gestalterischer Handlungskompetenz werden die Lernenden zu verantwortungsbewusstem, strukturveränderndem und zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt.
aula: Danke, Michael, dass du dich als aula-Botschafter für BNE und Mitbestimmung von Schüler*innen engagierst!
Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. BNE muss daher stärker von Schulen fokussiert werden. Schüler*innen zu befähigen, sich zu beteiligen und nachhaltig bewusst zu handeln – das sollte genauso zur Bildung gehören, wie Gedichtsanalysen oder der Satz der Pytagoras.
schriftliches Interview: Jannis Döling für aula.

Nachhaltige Entwicklung: Wie wir Zukunft gemeinsam gestalten können
Die Welt verändert sich – und wir alle können einen Beitrag leisten, Zukunft verantwortungsvoll und nachhaltig zu gestalten. Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Ungleichheit, politische Spannungen und sinkendes Vertrauen in politische Institutionen. Diese Entwicklungen betreffen uns alle – und verlangen nach Antworten, die über kurzfristige Lösungen hinausgehen. Die Antwort dafür liegt im politischen Handeln. Entscheidend ist aber auch ein nachhaltiges Bewusstsein in der Gesellschaft. Das Konzept der “Bildung für nachhaltigen Entwicklung” (BNE) legt hierfür die Grundlagen.
Die Welt im Wandel - Wir brauchen nachhaltige Entwicklung
Nachhaltigkeit - das bedeutet inzwischen viel mehr als Ressourcen zu sparen. Es bedeutet, Klimaschutz, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenzudenken. Ohne eine intakte Umwelt ist gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Fortschritt nicht möglich. Gleichzeitig braucht es Lösungen, die wirtschaftliche Perspektiven weltweit erhalten – auch in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Die Herausforderung liegt darin, ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander zu verbinden.
Wie kann Wachstum und Fortschritt gelingen, ohne dabei auf Kosten der zukünftigen Generation und des globalen Südens zu leben? Wie können wir international Menschen, Planeten, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft schützen und für alle ermöglichen? Mit diesen Fragen befassen sich die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Die Regierungen der UN-Mitgliedsstaaten tragen die Hauptverantwortung für die Umsetzung der SDGs aber auch die Zivilgesellschaft ist dazu angehalten, ihren Beitrag zu leisten und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Damit nachhaltige Entwicklung gelingt, braucht es Menschen, die Verantwortung übernehmen und Veränderungen aktiv vorantreiben.
Nachhaltiges Bewusstsein lernen - wo, wenn nicht in der Schule?
Schulen sind Orte, an denen junge Menschen Kompetenzen fürs Leben erwerben. Über den Fachunterricht hinaus geht es darum, Werte und verantwortungsvolles Handeln zu vermitteln. Ein nachhaltiges Bewusstsein wächst nicht allein durch Faktenwissen über den Klimawandel oder globale Herausforderungen. Es entsteht dann, wenn wir lernen, die Auswirkungen unseres Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Dieser Lernprozess betrifft nicht nur Schüler*innen, sondern uns alle - und es bedeutet, dass wir
- Zusammenhänge zwischen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft verstehen
- erkennen, dass heutige Entscheidungen das Leben von morgen prägen
- die Zukunft aktiv mitgestalten
Wenn Schulen Nachhaltigkeit im Alltag erfahrbar machen, befähigen sie junge Menschen, selbst aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
Wenn die Welt sich verändern soll, muss auch Schule sich verändern
Schon seit den frühen 2000er Jahren fordert das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung einen sogenannten Whole-Institution-Ansatz. Schule müsse sich ganzheitlich verändern – also nicht nur im Unterricht, sondern in ihrer gesamten Organisation und Kultur –, um die Ziele nachhaltiger Entwicklung wirklich zu erreichen.
Hierzu gibt es bereits viele verschiedene Konzepte, zum Beispiel den Freiday. Ziel ist es, selbstbestimmtes, interessengeleitetes Lernen der Schüler*innen zu ermöglichen. Schulen, die dieses Modell anwenden, reservieren einen festen Zeitraum in der Woche – oft den Freitagvormittag –, an dem Schüler*innen frei an eigenen Projekten arbeiten können.
Doch Mitbestimmung von Schüler*innen sollte nicht nur an einem Tag in der Woche stattfinden - sie sollte dauerhaft gewährleistet sein. Eine gelebte Beteiligungskultur mit echter Mitbestimmung und erlebbaren demokratischen Prozessen schafft Raum für Selbstwirksamkeit – und damit für verantwortungsvolles, nachhaltiges Handeln. aula bietet dafür einen Anknüpfungspunkt und unterstützt die demokratische Ausgestaltung von Schulen. Dabei erfahren Schüler*innen Selbstwirksamkeit und erleben, dass ihr Handeln etwas bewirkt. Ideen werden auf der aula- Plattform nicht nur gesammelt, sondern auch gemeinsam diskutiert. Dabei konfrontieren Schüler*innen sich mit ihren unterschiedlichen Interessen und den Auswirkungen ihrer Ideen - und lernen so, verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Mit aula füllen wir BNE mit Leben. Nachhaltige Entwicklung beginnt nicht erst „irgendwann in der Zukunft“ – sie beginnt jetzt! Mit der nächsten Idee, der nächsten Abstimmung, der nächsten Entscheidung!
Schule im gewohnten Takt
Routine, Stundenplan, feste Abläufe –
und ein Blick auf Jannis’ Erfahrung mit aula
Wenn Schülerinnen morgens die Schule betreten, wissen sie ziemlich genau, was sie erwartet. Klar, denn schließlich ist alles vorgegeben und schon immer in seinen festen Strukturen – der Stundenplan steht, die Pausenzeiten läuten zum Gewohnten Moment und die Fächer und ihre Inhalte sind gesetzt. “So war das halt schon immer”, betitelt es manch einer. Diese Erfahrung hat auch Jannis gemacht. Er war bis vor kurzem Schüler an einer aula Schule und ist heute Praktikant bei uns im aula Team.
Vom Mitreden zum Mitgestalten
Jannis gibt uns heute einen Einblick aus seiner Zeit als aula Schüler. Denn er durfte erleben, dass es auch anders geht – und wie das oft bemühte ‚Das haben wir schon immer so gemacht‘ hinterfragt und verändert wurde. Unser Ziel bei aula ist es, dass die Belange von Schülerinnen durch aula sichtbar, aber vor allem auch gehört und verbessert werden. Das Schüler*innen in diesen Prozess auch beteiligt werden und Selbstwirkamkeitserfahrungen machen. An der Schule von Jannis ist das durch die Anschaffung von Menstruationsprodukten auf den FLINTA Toiletten passiert. Doch das ging nicht von heute auf Morgen, auch wenn der Bedarf sichtbar vorhanden war.
Vor der Einführung brauchte es vor allem eine Mehrheit für die Idee und so manche nicht betroffenen Mitschüler*innen mussten erst einmal überzeugt werden. Das bedeutete viele persönliche Gespräche, Klassendiskussionen, Plakate, Aufrufen in Chatgruppen und auf Social Media. Heute weiß Jannis, dass es später funktioniert hat, auch wenn er zwischendurch nicht sicher war, ob die Idee nicht vielleicht auch scheitern könnte. Es war ein langwieriger Weg bis aus dieser scheinbar wilden Idee Realität wurde. Doch der Einsatz hat sich gelohnt.
Was es braucht, damit gute Ideen Realität werden
“Für die Umsetzung brauchte es neben der Überzeugungsarbeit auch viele praktische Überlegungen im Vorfeld. Wer bezahlt eigentlich die Periodenprodukte, wer füllt sie nach und wer besorgt sie? Wie entwickeln wir dafür einen Workflow? All diese Gedanken mussten wir uns als Schülerinnen vorher bewusst machen und versuchen zu beantworten, bevor Menstruationsprodukte kostenlos bei uns an der Schule eingeführt werden konnten."
Jannis hat in diesen Prozess selbst erlebt: Demokratie ist Arbeit und seine wilde Idee zu verteidigen, kann auch mühevollsein. Gerade in der Diskussion Phase wurde einerseits sichtbar, dass einiges an Energie gegeben werden muss um ans Ziel zu kommen, aber auch, dass sich der Einsatz lohnt, weil Dinge wirklich verbessert wurden. Für Jannis steht aula für: Wandel beginnt bei mir selbst. Veränderungen passieren nicht von allein – sie brauchen Menschen, die sich engagieren und andere mitnehmen.
Demokratie lernen, Zukunft gestalten – auch über die Schulzeit hinaus
👉Wer dieses Demokratieverständis in der Schule verinnerlicht, ist bereit, unsere Gesellschaft und die Zukunft zu gestalten. 🦉💚
Du bist schon lange aus der Schule raus, möchtest aber trotzdem mit dabei unterstützen die Schule als Ort nachhaltig zu verändern?
Dann werde aula-Botschafter*in! Die nächste Ausbildungsrunde startet im September. [Link zur Anmeldung]
Das Deutsche Schulbarometer ist da!
Zum ersten Mal wurden Lehrkräfte gezielt zu Partizipation und Demokratiebildung befragt.
Das Deutsche Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung ist eine repräsentative Umfrage die seit 2019 jährlich Einblicke in die aktuelle Lage an deutschen Schulen liefert. Für die diesjährige Studie wurden 1.540 Lehrkräfte zu verschiedenen Bereichen ihres Berufsalltags befragt. Neu dabei: Fragen zur Demokratiebildung, zur Mitbestimmung von Schüler*innen – und erstmals auch zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht.
Ein zentrales Ergebnis: Der Lehrkräftemangel bleibt die größte Herausforderung. Und er hat spürbare Folgen – auch für die Demokratiebildung. Wo Zeit und Ressourcen fehlen, bleibt kaum Raum für fächerübergreifende Themen oder neue pädagogische Ansätze.
So zeigt die Befragung etwa, dass sich nur 6 % der Lehrkräfte im Umgang mit KI sicher fühlen. Viele befürchten, dass soziale Kompetenzen auf der Strecke bleiben oder sich Lernprozesse grundlegend verändern. Noch deutlicher werden die Ergebnisse bei der Frage nach Mitbestimmung in der Schule (s. Abb. 2.4): Zwar geben 86 % der Lehrkräfte an, dass Schüler*innen bei der Aufstellung von Klassenregeln mitentscheiden dürfen – doch sobald es um Inhalte des Unterrichts oder schulweite Themen geht, wird die Luft dünn. Nur 10 % der Befragten ermöglichen etwa eine Mitbestimmung bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien, und 59 % schließen Mitsprache in diesem Bereich aus.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit deutlich hinter anderen Ländern. Laut ICCS-Studie berichten 31 % der europäischen Lehrkräfte von mittlerer bis hoher Mitbestimmung durch Schüler*innen – also dreimal so viele wie in Deutschland (Deimel et al., 2024, in: Deutsches Schulbarometer 2025, S.26).
Die Frage nach dem "Wie" - Partizipation als zentraler Aspekt der Demokratiebildung
Es ist Zeit für einen ehrlichen Beteiligungs-Check! Die Befragung spiegelt unsere Erfahrungen aus über zehn Jahren aula-Praxis wieder: Die Möglichkeiten worüber Schüler*innen an ihrer Schule mitbestimmen können, sind sehr begrenzt. Dabei bringen Schüler*innen ein hohes Interesse mit, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Schule zu beteiligen. Und viele Lehrkräfte möchten das ermöglichen: Jede*r zweite Befragte formulierte den Wunsch nach Veränderung klar: 54 % der Lehrkräfte wünschen sich mehr Demokratiebildung. Doch sie sehen sich mit strukturellen Hürden konfrontiert. Genannt werden insbesondere der Zeitmangel, Unsicherheiten im Umgang mit dem Neutralitätsgebot sowie fehlendes fachliches und didaktisches Wissen. Es gibt zu viele Unklarheiten, wie weit Beteiligung im Rahmen ihrer Rolle überhaupt gehen darf.
Schulen stehen vor der Aufgabe, junge Menschen auf ein Leben in einer demokratischen Gesellschaft vorzubereiten. Das gelingt nur, wenn demokratisches Handeln nicht theoretisch vermittelt, sondern praktisch erlebbar wird. Teilhabe muss früh erlernt und im Schulalltag aktiv erprobt werden – nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlicher Bestandteil des schulischen Miteinanders. Schulen müssen Räume schaffen, in denen diese Erfahrungen möglich sind – denn fehlende Demokratiebildung betrifft nicht nur die Schule, sondern unsere gesamte Gesellschaft.
Vom Wunsch zur Wirklichkeit: Was es jetzt braucht
Demokratiebildung endet nicht am Rand des Stundenplans, sondern beginnt im gemeinsamen Aushandeln von Regeln, im Mitgestalten von Unterricht und im Ernstnehmen von Schüler*innen-Perspektiven: Damit Demokratiebildung nicht am Stundenplan scheitert, muss sie zur Querschnittsaufgabe werden. Lehrkräfte brauchen dafür passende Materialien, rechtliche Sicherheit und vor allem: eigene Erfahrungen mit Mitbestimmung. Denn wer selbst Teilhabe erlebt hat, kann sie glaubwürdig vermitteln.
Bereits in der Ausbildung sollte Partizipation deshalb eine Rolle spielen – unabhängig vom Fach. Es braucht fächerübergreifende Ansätze, die Teilhabe sichtbar und erlernbar machen. Und: Lehrkräfte selbst sollten in ihrer Ausbildung wie im Berufsalltag mehr Mitsprache erhalten. Denn gelebte Demokratie beginnt bei den Menschen, die sie vermitteln.
Partizipation und Selbstwirksamkeit sind keine netten Extras. Sie sind die Grundlage für demokratisches Verständnis – und damit für eine Gesellschaft, die ihre Zukunft gemeinsam gestalten kann.
Die diesjährige Studie “Das Deutsche Schulbaromenter” der Robert Bosch Stiftung wurde am 25.06.2025 veröffentlicht und entstand in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Forschungsteam der Universität Heidelberg, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam.
Hier geht's zur ganzen Studie.
Wächst Resilienz, wenn Teilhabe möglich wird?
In Zeiten wachsender Unsicherheiten, gesellschaftlicher Spannungen und digitaler Überforderung wird eine Fähigkeit für junge Menschen immer zentraler: Resilienz – also die Fähigkeit, mit Unsicherheiten, Konflikten und Wandel umzugehen. Sie ist nicht einzig und alleine eine individuelle Stärke, denn sie entsteht nicht im luftleeren Raum. Resilienz wächst dort, wo Menschen erleben, dass ihre Umgebung mit ihnen rechnet. Dass ihre Perspektive zählt. Dass sie handeln können, auch wenn die Umstände herausfordernd sind.
An Schulen fehlt es dafür oft nicht an Engagement, sondern an strukturellen Voraussetzungen. Strukturelle Ungleichheiten, komplexe Alltagsrealitäten und dauerhaft hohe Anforderungen führen dazu, dass sich Perspektiven verengen. Perspektivlosigkeit entsteht nicht, weil niemand etwas will – sondern weil Systeme es schwer machen, am Wollen festzuhalten.
Widerstandskraft beginnt mit Beteiligung
Junge Menschen, die erleben, dass ihre Stimme Gewicht hat, entwickeln ein anderes Verhältnis zu sich selbst – und zu ihrer Umwelt. Wer mitentscheiden darf, wer Verantwortung übernehmen kann, findet leichter Halt, auch wenn die Umstände fordernd sind.
Diese Erfahrung ist eine Grundbedingung für demokratisches Zusammenleben – und sie wirkt auf vielfältige Weise zurück: auf Lernmotivation, Konfliktfähigkeit, Engagement und sozialen Zusammenhalt. Resilienzförderung und Demokratiebildung gehören zusammen. Besonders dort, wo Teilhabe nicht selbstverständlich ist.
Genau hier setzen wir mit aula an: einem digital gestützten Beteiligungskonzept, das Schüler*innen echte Mitbestimmung ermöglicht. Von der Idee über den Aushandlungsprozess bis zur Umsetzung eigener Projekte erleben junge Menschen bei aula konkret, wie sie etwas in ihrem Alltag bewegen und Verantwortung übernehmen können – und dass Demokratie kein theoretisches Konstrukt ist, sondern einen festen Platz im Alltag haben kann.
Teach Democracy
Um dieses Potenzial auch gezielt an Schulen in Herausfordernder Lage zu bringen, entwickeln zusammen mit dem Team von Teach First Deutschland TeachDemocracy – und bringen es gemeinsam mit ihren Fellows an Schulen. Unser Ziel: Schulen in herausfordernder Lage bedarfsoriente und effektive Tools und Methoden an die Hand zu geben, um Teilhabe lebendig, wirksam und nachhaltig zu gestalten.
Ausgezeichnet mit dem Traumtaler
Dass wir mit TeachDemocracy auf dem richtigen Weg sind, zeigt auch die Anerkennung durch die Deutsche Postcode Lotterie, die unser Projekt mit dem „Traumtaler 2024“ ausgezeichnet hat. Die Auszeichnung unterstützt Initiativen, die gesellschaftliche Herausforderungen mit neuen Wegen angehen – und Demokratie dort stärken, wo sie besonders gebraucht wird. Wir bedanken uns herzlich für dieses Zeichen des Vertrauens. Und sehen es als Auftrag, weiterzugehen.
Fazit: Demokratie lernt man, indem man sie lebt
Wenn wir Resilienz und Demokratiebildung zusammendenken, geht es nicht um Methoden oder Modelle – sondern um die Frage, ob junge Menschen Selbstwirksamkeit erleben. Und ob wir ihnen zutrauen, Verantwortung zu übernehmen – gerade dann, wenn ihnen das gesellschaftlich oft abgesprochen wird.
Viele Schüler*innen an Schulen bringen genau das mit, was gesellschaftliche Zukunft braucht: Lebenserfahrung, Perspektivenvielfalt, Konfliktsensibilität, Widerstandskraft. Beteiligung und Förderung dürfen nicht dort enden, wo sie gebraucht werden. Schulen müssen an erster Stelle stehen – nicht am Ende.
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