Beteiligung mit aula
Wie funktioniert die Beteiligung mit aula konkret an einer Schule?

Was passiert auf der Online-Plattform/App?
- wilde Ideen posten
- Verbesserungsvorschläge schreiben
- Ideen zu echten Projektplänen ausarbeiten
- über Ideen abstimmen, die von der Schulleitung zur Abstimmung zugelassen wurden
Was passiert zusätzlich in der Schule?
- regelmäßiger Austausch über aktuelle Ideen und Abstimmungen auf der Plattform
- gemeinsames Ausarbeiten und Formulieren von Ideen und Projektplänen
- Erinnerungen an laufende Abstimmungen
- Reflexion: Wie zufrieden sind alle mit der Beteiligung über aula? Kann etwas verbessert werden?
Die einzelnen Phasen des Prozesses sind unten ausführlicher beschrieben.
Die Phasen im Beteiligungsprozess

Schüler*innen: Alle beteiligten Jugendlichen bekommen einen Account. Sie dürfen Ideen einstellen, diskutieren und abstimmen.

Moderator*innen: Diese Gruppe besteht aus Lehrkräften sowie Schüler*innen, die gern mehr Verantwortung und Aufgaben auf der Plattform übernehmen möchten. Moderator*innen achten auf die Einhaltung der Verhaltensregeln, geben Hilfestellungen und motivieren andere Personen, aula aktiv als Beteiligungsplattform zu nutzen.

Schulleitung: Die Schulleitung (oder eine entsprechende Vertretungen) prüft die Ideen auf ihre Umsetzbarkeit gemäß des vorher vereinbarten aula-Vertrags. Mit dem Account der Schulleitung können auch Ideen eingestellt werden.

Eltern: Jede Schule kann sich entscheiden, auch Eltern in den Beteiligungsprozess einzubinden - entweder aktiv oder "mitlesend".

Der Vertrag: Vor dem aula-Start wird ein verbindlicher Beteiligungsvertrag abgeschlossen. Hier wird festgehalten, welche Möglichkeiten und Grenzen die Beteiligung über aula hat. Im Normalfall handelt es sich bei diesem Vertrag um eine freiwillige Selbstverpflichtung der Schulkonferenz, durch aula beschlossene Ideen mitzutragen.
Alle Ideen beginnen mit dem Status einer „wilden Idee“. Wilde Ideen sind unsortiert und müssen nicht perfekt ausformuliert sein. Sie können in unterschiedlichen Räumen gepostet werden, z.B. nur im Klassenraum oder im Raum für die gesamte Schule. Wilde Ideen können Verbesserungsvorschläge erhalten und geliked werden.
An dieser Stelle können Ideen auch verschiedenen Kategorien zugeordnet werden, beispielsweise „Pausenregeln“, „Schulhof“, „Essensplanung“ usw.
Um in die nächste Phase zu kommen, muss eine wilde Idee von einem bestimmten Anteil der Schüler*innen geliked werden, bspw. von 10 Prozent aller Schüler*innen. Dies ist die erste Hürde, die eine Idee zu nehmen hat.
Eine Idee hat viele Likes bekommen? Dann wird ein*e Moderator*in eine Box für sie anlegen. Boxen sind Sammlungen von Ideen, die thematisch zusammenhängen und darum gleichzeitig bearbeitet und abgestimmt werden (Beispiel: „Mensa-Essen“ oder „Sportgeräte auf dem Schulhof“). Zu Boxen können weitere Ideen hinzugefügt werden.
Ab jetzt ist die Idee in der Phase “Diskussion”. Der Name ist Programm: Hier sollen Ideen überarbeitet werden, Verbesserungsvorschläge verfasst werden und über die Ideen gesprochen werden. So entstehen im Laufe der nächsten Wochen echte Projektpläne! Im besten Fall werden in der “Diskussion” die wichtigen W-Fragen erarbeitet:
- Was genau soll passieren?
- Wo genau soll es passieren?
- Wie viel kostet es?
- Wer kümmert sich?
Die Diskussion passiert auch sehr intensiv offline und wird dann einfach online in der Idee selbst festgehalten.
Moderator*innen können auch ohne eine vorhandene Idee eine neue Box eröffnen und Ideen dafür sammeln. Dies ist beispielsweise nützlich, wenn Entscheidungen über gespendetes Geld getroffen werden sollen (Beispiel: „Was machen wir mit dieser 3000€-Spende?“).
Nach Ablauf der Diskussion wird eine Box mit all ihren Ideen in ihrem letzten Zustand eingefroren und kommt zur Prüfung durch die Schulleitung. Diese hat nur die Aufgabe, durch jeweils einen Klick pro Idee zu signalisieren, dass die jeweilige Idee umsetzbar wäre und nicht gegen den Vertrag verstößt. Hier ist keine Präferenz der Schulleitung gefragt, sondern lediglich eine Einschätzung der Umsetzbarkeit. Natürlich kann die Schulleitung hiermit eine beliebige Person beauftragen. Sollte die Schulleitung oder die entsprechende Vertretung eine Idee für nicht umsetzbar halten, gibt es direkt auf der Plattform ein Feld, um die Entscheidung mit ein paar erklärenden Sätzen zu begründen.
Der Nutzen der Prüfung ist, dass Schüler*innen keine sinnlosen Abstimmungen durchführen, die am Ende nicht umgesetzt werden können oder von der Schulleitung gestoppt werden.
Zur Prüfung durch die Schulleitung sollten die Ideen also in einem Zustand gelangen, in dem möglichst alle offenen Fragen beantwortet und alle Details der Umsetzung geklärt sind.
Zur Abstimmung stehen am Ende einzelne Ideen, die zu Boxen gebündelt sind. Es gibt drei Abstimmungs-Möglichkeiten:
- Dafür
- Dagegen
- Neutral
Eine Idee gilt als angenommen, wenn sie mindestens eine bestimmte Anzahl positiver Stimmen sammelt (festzulegen durch die Schule selbst; z.B. einfache Mehrheit bei Mindestens 30 Prozent Abstimmungsbetieligung).
Widersprechen sich zwei Ideen innerhalb einer Box, wird nur jene umgesetzt, die mehr Stimmen hat. Um diese Ideen zu markieren, können Moderator*innen von Hand eine Idee als „angenommen“ markieren. Von zwei Ideen, die sich widersprechen, wird also die Idee mit mehr positiven Stimmen als „Gewinner“ markiert und als einzige umgesetzt.
Jedes Thema ist für einen festen Zeitraum in der Abstimmungsphase (z.B. zwei Wochen). Im Laufe dieser Zeit können Stimmen gesetzt oder zurück genommen werden. Gewertet wird der Stand der Abstimmung am Ende.
Alle Ideen, die in der Abstimmung als “Gewinner” markiert wurden, werden umgesetzt. Verantwortlich für die Umsetzung sind dabei die Autor*innen der Idee. Sie können sich bei Mitschüler*innen, Klassensprecher*innen, der Schüler*innenvertretung oder den Lehrkräften Hilfe suchen. Die Umsetzung sollte möglichst von ihnen dokumentiert werden. Diese Verantwortlichkeit für die Umsetzung einer Idee darf von Schüler*innen einvernehmlich an eine andere Person übertragen werden.
Im Anschluss an eine umgesetzte Idee folgt ein Reflexionsprozess in der aula-Stunde: Wie war der Entwicklungsprozess der Idee? Was hat geholfen? Was ist nicht gut gelaufen? Wie zufrieden sind alle Beteiligten mit der Umsetzung? Was haben die Beteiligten gelernt?

Hört sich spannend an?
Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf. Wir geben gerne eine individuelle Einschätzung, wie unsere aula Plattform bei Ihrem Beteiligungsprozess unterstützen kann.