Die Welt verändert sich –
Bildung braucht Fragen. Bildung braucht Antworten.
Nachhaltige Entwicklung beginnt nicht von selbst – sie beginnt mit Menschen, die sie vorantreiben. Deshalb haben wir mit unserem aula-Botschafter Michael Jansen gesprochen.
Die Welt befindet sich im Wandel – und wir alle können dazu beitragen, Zukunft verantwortungsvoll und nachhaltig zu gestalten. Klimawandel, Ressourcenknappheit, soziale Ungleichheit, politische Spannungen und ein schwindendes Vertrauen in Institutionen: Diese Entwicklungen betreffen uns alle. Sie verlangen nach Antworten, die über kurzfristige Lösungen hinausgehen.
Die Grundlage dafür liegt im politischen Handeln – doch ebenso entscheidend ist ein nachhaltiges Bewusstsein in der Gesellschaft. Genau hier setzt das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an: Es schafft die Voraussetzungen, um Wissen, Werte und Handeln für eine zukunftsfähige Welt zu verbinden.
Michael Jansen ist seit 2021 aula-Botschafter. Er engagiert sich für eine lebendige Ziviligesellschaft und nachhaltige Entwicklung. Als Lehrkraft ist ihm BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ein besonders wichtiges Anliegen.
aula: Wer bist du und was machst du in einem Satz?
Michael: Ich bin Michael Jansen, arbeite als Lehrer und Zirkuspädagoge, komme aus dem Rheinland und engagiere mich in vielfältiger Weise für eine lebendige Zivilgesellschaft, insbesondere im Bereich der Bildung (für nachhaltige Entwicklung).
aula: Warum tust du, was du tust?
Michael: Meine Mission und mein Antrieb sind, meine Motivation, meine Talente, Fähigkeiten und Begabungen gemeinsam mit Anderen, für Andere, sinnvoll einzusetzen und dabei gemeinsam Freude und Begeisterung zu erleben und zu entfachen. Ich glaube, dass es für den Zusammenhalt unserer Gesellschaften und ein gesundes, nachhaltiges Leben aller Menschen wichtig ist, dass wir uns alle, unseren Möglichkeiten entsprechend, für die Gemeinschaften lokal und global sowie für die Umwelt engagieren und das globale Zusammenleben für alle immer lebenswerter, gerechter, demokratischer, sozialer und ökologisch nachhaltiger gestalten. Hierzu braucht es uns alle.
aula: Was war der Wendepunkt oder Aha-Moment für dich?
Michael: Ich könnte hier mehrere Erlebnisse, Reden, Bücher oder Begegnungen nennen.
Besonders inspiriert haben mich aber Julia Engelmanns Poetry-Slam „Eines Tages, Baby“ beim 5. Bielefelder Hörsaal-Slam 2013, das Pinguin-Prinzip in einer Pinguin-Geschichte von Eckart von Hirschhausen und vor allem Rob Hopkins mit seiner „Transition-Town-Bewegung“ sowie ganz besonders sein Buch „Mit Mut und Phantasie die Welt verändern“.
aula: Seit wann bist du bei aula dabei und warum?
Michael: Ich bin seit 2021 bei aula mit dabei. Damals habe ich die Ausbildung zum aula-Botschafter gemacht.
Ich bin bei aula dabei, weil ich es wichtig finde, dass Schüler:innen in der Schule demokratische Werte lernen und beteiligt werden. Durch aula lernen sie, sich mit ihren Ideen einzubringen und machen so bereits in der Schule die wertvolle Erfahrung von Selbstwirksamkeit, wenn ihre Vorschläge gehört, ernst genommen und umgesetzt werden.
aula: Was bedeutet für dich Bildung für nachhaltige Entwicklung und was hat das mit deinem Engagement zu tun?
Michael: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bedeutet für mich eine transformative Bildung, die sich an der Agenda 2030 und der Berliner Erklärung orientiert und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die Sustainable **Development **Goals **(SDGs) umsetzt. Das Ziel ist eine Bildung, die eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung voranbringt. Alle Menschen sollen die Bedeutung und Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklung verstehen. Durch BNE werden Fähigkeiten erworben, die es den Menschen ermöglichen, verantwortungsvolle Entscheidungen für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft aller lebendigen Wesen und des Planeten zu treffen und zu den SDGs beizutragen. In die Gesellschaften soll ein Wissen über Nachhaltigkeit vermittelt werden und dies soll zu einer kritischen Auseinandersetzung und einer Sensibilsierung für globale und lokale Zusammenhänge zwischen Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft beitragen. Die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Umwelt, auf Menschen an anderen Orten sowie auf zukünftige Generationen soll aufgezeigt werden. Dabei gilt es, die Nachhaltigkeitsdimensionen in ihrer Komplexität und gegenseitigen Abhängigkeit deutlich zu machen. Durch das Erlernen und Erfahren von transformativen Fähigkeiten, frohmachender Selbstwirksamkeit und gestalterischer Handlungskompetenz werden die Lernenden zu verantwortungsbewusstem, strukturveränderndem und zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt.
aula: Danke, Michael, dass du dich als aula-Botschafter für BNE und Mitbestimmung von Schüler*innen engagierst!
Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft. BNE muss daher stärker von Schulen fokussiert werden. Schüler*innen zu befähigen, sich zu beteiligen und nachhaltig bewusst zu handeln – das sollte genauso zur Bildung gehören, wie Gedichtsanalysen oder der Satz der Pytagoras.
schriftliches Interview: Jannis Döling für aula.

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